Willkommen
in der wirklichen Welt
sagt Morpheus zu Neo, nachdem der die rote Pille geschluckt hat und aus dem Kraftwerk der Maschinen befreit worden ist. Die rote Pille schlucken, das ist Teil eines Trace-Programms: Sie ermöglicht es dem Befreiungstrupp um den Rebellenführer Morpheus, Neos Kapsel im Kraftwerk ausfindig zu machen (Trace = englisch „Spur“) und ihn da rauszuholen. Denn die rote Pille ermöglicht es der Morpheus-Gruppe, ein Signal aufzufangen, das zu Neos Körper führt. Wie sie die Maschinen dazu bringen können, Neos Leib freizugeben, bleibt allerdings rätselhaft wie so vieles in der Matrix-Story. Es handelt sich schließlich um ein Gleichnis, und das geht nie hundertprozentig auf. Die Geschichte wirft viele Fragen auf, ohne sie zu beantworten. Und genau das macht Matrix so interessant. Die Trilogie (drei Filmteile) stürzt jeden ins Grübeln, der es für möglich hält, dass die uns umgebende Alltagswirklichkeit nicht alles ist. Und dafür liefert die moderne Physik reichlich Anhaltpunkte. Relative Zeit, kleinste Teilchen, die ohne präzisen Aufenthaltsort in 11 Dimensionen herumwabern: Das ist fantastischer als alles, was die Schwestern Lana und Lilly sich als Larry und Andy Wachowski für ihr Paralleluniversum namens Matrix ausgedacht haben. Trotzdem hat ihre abgedrehte Geschichte viel damit zu tun. Das Thema Künstliche Intelligenz wird noch richtig brisant. Wenn der Philosoph Nick Bostrom Recht behält, geht es bald ganz schön heiß her auf der Erde.
Die künstliche Intelligenz, im Bild der Matrix-Agent Smith, kann sich beliebig vervielfachen und ist so einfach nicht zu eliminieren. Im Bild oben hat Morpheus die Sonnenbrille auf, in der sich Neo bei der Wahl der roten Pille spiegelt.